Manfred Krenn: Die Haare des Kaiman. Kuba - Nahaufnahmen einer desillusionierten Gesellschaft
18.00 – 19.30 Uhr
Das kubanische Gesellschaftsmodell übt in Europa immer noch eine gewisse romantische Faszination aus und fungiert darüber hinaus im Degrowth-Diskurs als Beispiel dafür, dass tiefgreifende ökonomische Einbrüche keine umfassend negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft haben müssen, sondern ein niedriges Wohlstandsniveau nicht nur den ökologischen Fußabdruck des Landes senkt, sondern auch einen gesünderen Lebensstil der Bevölkerung zur Folge hat.
Die Veranstaltung präsentiert das Buch zum einen mit Thesen zum Zustand der kubanischen Gesellschaft. Die Beschäftigung mit der kubanischen Gesellschaft ist jedoch weit mehr als die Auseinandersetzung mit einem weit entfernten, exotischen Gesellschaftsmodell (auf das noch immer viele romantische Vorstellungen projiziert werden). Es lassen sich daraus nämlich jede Menge an Erkenntnissen für die aktuelle Diskussion um gesellschaftliche Alternativen zum Kapitalismus gewinnen. Die Präsentation des Buches soll auf der Basis einer Ent-Romantisierung Kubas eine solche Diskussion anstoßen. Zum anderen sollen aber auch aus den Teilen des „Kaimanischen Tagebuchs“ Passagen gelesen werden, die konkrete Aspekte der Realität des kubanischen Alltags in erzählerischer Form literarisch aufbereiten.