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Montag, 23.09.2019: In den Fesseln von Shangri-La – Lost Horizon
Der britische Regierungsvertreter Robert Conway (Ronald Colman), dessen Flugzeug in den Schneefeldern des Himalaja abstürzt, wird wie sein Bruder George und die anderen Überlebenden in das sagenumwobene Shangri-La gebracht. Schnell wird klar: sie sind nicht per Zufall an diesen Ort gelangt, sondern entführt wurden. Robert lernt das wahre Geheimnis des paradiesischen Shangri-La kennen. Nur George kann seinen Frieden nicht finden und schmiedet verzweifelt Pläne für seine Flucht. Für Robert keine einfache Situation…
Als die Welt aus den Fugen zu geraten drohte, erschuf Hollywood-Romantiker Frank Capra (Ist das Leben nicht schön?) den eskapistischen und filmischen Gegenentwurf zur realen Katastrophe. Ein eindrucksvoll inszeniertes, klassisches Hollywood-Kino mit humanistisch-friedvoller Message über eine bessere Welt.
USA 1937, 132 Minuten, FSK 6, OmU
Regie: Frank Capra, Darsteller_innen: Ronald Colman, John Howard (III), Edward Everett Horton -
Dienstag, 24.09.2019: Koyaanisqatsi
Koyaanisqatsi ist der erste Teil der Qatsi-Trilogie von Godfrey Reggio, in dem es um das Eingreifen des Menschen in die Natur und um das Leben in der modernen Zivilisation geht. Über die Dialoge gibt es nicht viel zu sagen, außer: es gibt keine. Kein einziges Wort fällt im ganzen Film. Stattdessen ist er angefüllt mit atemberaubenden Bildern von Landschaften, Städten, Menschen, Autos, Hochhäuser und vieles mehr, unterlegt mit der von Philip Glass eigens für den Film komponierten Musik.
Reggio gelingt es, eine klare Botschaft zu vermitteln: Der Mensch entfremdet sich von der Natur und somit letztlich auch von sich selbst. Ein Film, der zum Nachdenken anregt und ein Publikum braucht, das sich auf Neues einlassen kann.
USA 1982, 82 Minuten, FSK 6
Regie: Godfrey Reggio, Musik: Philip Glass -
Mittwoch, 25.09.2019: O-bi, O-ba - Das Ende der Zivilisation
Nachdem der Atomkrieg die Erde verwüstet hat, flüchten die Überlebenden in einen unterirdischen Bunker unter einer massiven Kuppel in den Bergen. Ihre einzige Hoffnung ist ein bald eintreffendes Raumschiff namens Arche. Aber der Staatsbeamte Soft findet heraus, dass dies nichts weiter als eine Erfindung der Machthaber ist. In der Zwischenzeit verfällt die Kuppel und die Versuche, sie zu reparieren, schlagen fehl. Dann hört Soft von einem Hangar, in dem angeblich ein Flugzeug steht. Zusammen mit seiner Freundin plant er die Flucht aus der Kuppel...
Der postapokalyptische Streifen des Underground-Regisseurs Piotr Szulkin gilt zum einen als Parabel auf die Erosion des kommunistischen Machtapparates, gerade auch seit den Solidarnosc-Protesten in Polen. Zum anderen kann er als ein tief pessimistisches Endzeitdrama begriffen werden, in dem selbst christliche Erlösungsmythen jeglichen Sinn verlieren.
Polen 1985, 88 Minuten, FSK 16, OmU
Regie: Piotr Szulkin, Darsteller_innen: Jerzy Stuhr, Krystyna Janda, Kalina Jedrusik -
Donnerstag, 26.09.2019: Was kommen wird – Things to come
Am 23. Dezember 1940 bricht in der Stadt Everytown ein Krieg aus, der nahezu dreißig Jahre dauern wird. Eine Seuche in den 60iger Jahren tut ihr Übriges und die Bevölkerung ist um die Hälfte dezimiert, die Zustände wie im Mittelalter und ein Warlord hat am Ende das Sagen. Doch eines Tages kommt ein schwarz gekleideter Fremder in einem futuristischen Flugzeug in die Stadt und verkündet das Ende des Elends. So gelingt es, die Stadt dank der Etablierung einer internationalen Pilotendiktatur in ein blühendes, unterirdisch errichtetes Utopia zu verwandeln.
William Cameron Menzies entwirft in der H.G. Wells-Verfilmung ausgehend vom Jahr 1940 eine düstere Vision über den Verlauf der Geschichte der folgenden 100 Jahre, die inzwischen teilweise von der Realität eingeholt wurde.
GB 1936, 110 Minuten, FSK 16, OmU
Regie: William Cameron Menzies, Darsteller_innen: Raymond Massey, Ralph Richardson, Edward Chapman -
Freitag, 27.09.2019: THX 1138
Irgendwann in der Zukunft leben die Menschen unter der Erde und werden durch Medikamente reguliert. Die Emotionen sollen unterdrückt, ihre Effektivität gesteigert werden. Da braucht es auch keine Namen mehr, Nummern sind eh viel besser, um die strenge Überwachung zu organisieren. Bei Medikamentenverweigerung oder sexuellen Handlungen gibt es knallharte Strafen. LUH 3417 (Maggie McOmie) und THX 1138 (Robert Duvall) teilen sich eine Wohnung – und sie teilen eine zunehmende Unzufriedenheit. Schließlich setzen sie die Medikamente ab. Während sie nun ihre natürlichen Gefühle langsam entdecken, sind ihnen die Untergrundeinheiten schon auf der Spur...
„THX 1138”, das erste große Projekt von George Lucas, war zwar kein Kassenschlager, bekam aber exzellente Kritiken und wurde bei den Filmfestspielen in Cannes aufgeführt. Der Streifen ist noch weit entfernt von seiner späteren Gewohnheit, die Handlungen über die Dialoge voranzutreiben, sondern spielt sehr stark mit optischen und auditiven Effekten, die den Film zu einem wahrhaften Sinn-Erlebnis machen.
USA 1971, 95 Minuten, FSK 16, OmU
Regie: George Lucas, Darsteller_innen: Robert Duvall, Maggie McOmie, Donald Pleasence, Sid Haig