Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.

Zu Fuß. Transformative Exkursionen

24. bis 27. September 2019
Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.
Foto: Sarah Cords

Stadtspaziergänge

Exkursion

Foto: Lars Polten

Zu Fuß unterwegs zu sein und mit den Sinnen die Welt wahrzunehmen, ist ein artgemäßes Verhalten des Menschen. Es ist in unserer motorisierten und strukturierten Zeit derart selten geworden, dass es einem Hype unterliegt – und in vielen Formaten neu entdeckt und erfunden wird. Ihnen darin einen Einblick zu geben, ist der Zweck einiger Spaziergänge und Exkursionen.

Das Format speist sich aus Elementen der Spaziergangswissenschaft (Promenadologie), der Empirischen Kulturwissenschaft, Soziologie, Regionalforschung, Biographie- und Erzählforschung. Die Konferenzteilnehmer*innen kommen miteinander und mit Jenaer Bürger_innen in einer der angenehmsten kommunikativen Formen zusammen. Einige der spannendsten Momente eines Lebens erlebt man eben, wenn man miteinander unterwegs ist.

Lars Polten leitet die vier Exkursionen. Er absolvierte eine Ausbildung als Augenoptiker und als Landwirt, ist Magister Artium (Empirische Kulturwissenschaft/Kulturgeschichte) und Promovend mit Arbeitsschwerpunkt Biographie- und Erzählforschung. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in Wandern, Walz und Outdooraktivitäten, qualitativer Sozialforschung und Berufsbiographieforschung. Vielfältige Outdoorformate bietet er an mit ‚Polten Wanderwelten‘ (https://www.polten-wanderwelten.deExterner Link).

Die Zahl Teilnehmer*innen ist bei allen Exkursionen begrenzt. Eine Voranmeldung bei Lars Polten ist erforderlich: info@polten-wanderwelten.de.

Treffpunkt und Start: Ernst-Abbe-Platz, Skulptur von Frank Stella vor dem zentralen Hörsaalzentrum. Soweit nicht anders angegeben, endet die Exkursion ebenda.

  • Dienstag: Altlasten und Naturschutz. Transformation der Nutzung und Wahrnehmung des Jenaer Stadtwaldes

    Altlasten und Naturschutz

    Foto: Lars Polten

    10.30 – 12.30 Uhr

    Der Jenaer Stadtwald war und ist Naherholungsgebiet Jenas, war Stationierungsort von Raketentruppen (auch Kernwaffen), ist immer noch Altlastenstandort und wird seit 25 Jahren zum Naturschutz- und Umweltbildungsort transformiert. Er ist Ort des Erinnerns, aber auch des Vergessens: man findet vermüllte Überreste von Kriegsgefangenenlagern, neben sanierten auch unsanierte Deponien und zugewachsene Müllhalden, die vergessen sind.

    Die Zahl Teilnehmer*innen ist bei dieser Veranstaltung begrenzt. Eine Voranmeldung bei Lars Polten ist erforderlich: info@polten-wanderwelten.de

    Die Exkursion beginnt zu der angegebenen Uhrzeit, bitte rechtzeitig am Startort sein.

  • Mittwoch: Künstliche Wildnis. Kleine Exkursion zur Transformation der Natursehnsucht

    Künstliche Wildnis

    Foto: Lars Polten

    15.00 – 17.00 Uhr

    Wildnis und Unberührtheit vorzufinden ist Bedürfnis des Menschen. Dies ist nicht nur durch die Sehnsucht nach wilden unberührten Naturräumen belegbar, sondern auch schon durch die Analyse von Bewertungsvorgängen in ganz normalen Stadt- und Naturlandschaften. Was ist aber, wenn Wildnis deklariert wird, wo eigentlich keine ist? Reicht es vielleicht sogar, Wildnis als Story zu erleben? Wann etwas als Wildnis empfunden wird, ist individuell verschieden und kulturell vorgebildet. Dies zu klären, ist Gegenstand eines erhellenden Spazierganges.

    Die Zahl Teilnehmer*innen ist bei dieser Veranstaltung begrenzt. Eine Voranmeldung bei Lars Polten ist erforderlich: info@polten-wanderwelten.de

    Die Exkursion beginnt zu der angegebenen Uhrzeit, bitte rechtzeitig am Startort sein.

  • Donnerstag: Transformationen des Weggeworfenen: Deponien im Stadtraum

    Transformationen des Weggeworfenen

    Foto: Lars Polten

    10.30 – 12.30 Uhr

    Der Müll ist auch in Deutschland in großen Dimensionen vorhanden, nicht nur im Pazifik oder in Asien. Wir benötigen eine Transformation der Wahrnehmung. Ziele sind daher eine ehemalige Deponie in Jena-Ost und die früheren Fäkalienfelder, zwei Beispiele von mehreren Dutzend in Jena. Wir finden Bebauung und unbekannte verwachsene Deponiereste, und widmen uns der Erzählforschung. Die großen Klammern sind: Erinnern und Vergessen zum Müll, Garbologie en passent, und natürlich die Vorteile des eigenen Gehens, Sehens und Bildmachens. Die Müllberge aus Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts liegen noch, sind bebaut oder zugewachsen, werden vergessen oder verschwiegen, werden Altlast genannt und sind doch ganz realer Abfall.

    Die Zahl Teilnehmer*innen ist bei dieser Veranstaltung begrenzt. Eine Voranmeldung bei Lars Polten ist erforderlich: info@polten-wanderwelten.de

    Die Exkursion beginnt zu der angegebenen Uhrzeit, bitte rechtzeitig am Startort sein.

  • Freitag: Transformationen der Naturwahrnehmung. Seh- und Gehübungen im Stadtraum

    Transformationen der Naturwahrnehmung

    Foto: Lars Polten

    17.00 – 19.00 Uhr

    Ziel: Villa Rosenthal, Mälzer Straße 11

    Vom Universitätscampus ausgehend verschaffen wir uns einen Überblick, welche Formen von Natur wir im Stadtraum wahrnehmen können. Was als natürlich, oder als ausreichend Natur verstanden wird, ist individuell verschieden und gesellschaftlichen Änderungen unterzogen. Natur kann auch Gegenwelt zum Alltag sein oder zum Künstlichen oder eigentliche Ordnung. Natur dient immer als Projektionsfläche menschlicher Phantasien und Gesellschaftsvorstellungen.

    Wenn man einmal anfängt, seinen Blick zu sensibilisieren, kann man nicht mehr aufhören. Wir analysieren, wo wir hinschauen und was wir meiden, und warum Veränderung und Beständigkeit, Gehen und Sehen, und die eigene Biographie wichtig in dieser Wahrnehmung sind. Die Tour endet in der Villa Rosenthal. Alle sind eingeladen, an diesem besonderen Ort die Woche mit all den gewonnenen Eindrücken und Einsichten ausklingen zu lassen.

    Die Zahl Teilnehmer*innen ist bei dieser Veranstaltung begrenzt. Eine Voranmeldung bei Lars Polten ist erforderlich: info@polten-wanderwelten.de

    Die Exkursion beginnt zu der angegebenen Uhrzeit, bitte rechtzeitig am Startort sein.

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