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Mythos Markt. Mythos Neoklassik. Das Elend des Marktfundamentalismus
Autor_in: Walter Otto Ötsch
Metropolis, Marburg 2019
Uhrzeit: 13.30 – 14.45 Uhr // Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Im Buch wird eine Neudeutung der Geschichte des Neoliberalismus über fast 100 Jahre versucht. Der Kern des Neoliberalismus wird als Wissenschaft von „dem Markt“ gedeutet – das wird als Marktfundamentalismus anhand von 50 Basissätzen anhand der Schriften von Ludwig von Mises definiert. Das Buch vermittelt (a) einen Überblick, wie die heute dominante ökonomische Theorie (die Neoklassik) marktfundamental geworden ist, (b) welche Widersprüche in dem Konzept „des Marktes“ eingebaut sind, die seine Dynamik und seine Radikalisierung über Jahrzehnte ausmachen und (c) will verständlich machen, warum der Marktfundamentalismus zu einer Theorie für eine ökonomisierte Gesellschaft werden konnte. Im Buch wird auch (d) ein Überblick über viele Kritiken des neoklassischen Grundmodell (der allgemeinen Gleichgewichtstheorie) gegeben und (e) wichtige Folgen für die Gesellschaft erklärt – insbesondere anhand des Wissenskonzeptes von Friedrich August von Hayek: warum ÖkonomInnen die Finanzkrise 2008 nicht für möglich erachtet haben, wie sie auf die Krise reagiert haben, welche Aussagen zu ökologischen Fragen hier enthalten sind – bis hin zur Klima(wandel)leugnung – und warum der Rechtspopulismus vermutlich zur künftigen Politikform „des Marktes“ werden wird. Das Argument wird auf drei Ebenen entwickelt: (1) historisch, (2) theoretisch: was die Theorien, die das Konzept „des Marktes“ verwenden, auszeichnet und (3) diskursanalytisch: wie „der Markt“ von Medien und in der Politik verwendet wird.
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Extraktivismus. Lateinamerika nach dem Ende des Rohstoffbooms
Herausgeber_innen: Martín Ramírez, Stefan Schmalz
Oekom Verlag: Bibliothek der Alternativen, München 2019
Organisator_in: Martín Ramírez
Uhrzeit: 16.00 – 17.30 Uhr // Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Der Sammelband „¿Fin de la bonanza? Entradas, salidas y encrucijadas del extractivismo“ herausgegeben von Martín Ramírez und Stefan Schmalz ist Ende 2018 im Biblos-Verlag (Buenos Aires) erschienen. Das Buch nimmt eine Bestandsaufnahme des exportgeleiteten extraktivistischen Wirtschaftsmodells in Lateinamerika vor, das aktuell zahlreiche soziale, politische, wirtschaftliche und ökologische Krisenerscheinungen hervorruft. Dabei liegt der Schwerpunkt des Buches auf Chile und Argentinien, zwei Ländern, die zwar eine zentrale Rolle in der extraktivistischen Geschichte der Region spielen, aber in der aktuellen Debatte über den Extraktivismus eher marginalisiert wurden. Eine deutsche Übersetzung unter dem Titel „Extraktivismus: Lateinamerika nach dem Ende des Rohstoffbooms“ ist derzeit in Arbeit und erscheint im Oekom-Verlag.
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America Latina: Expansión Capitalista y conflictos sociales y ecológicos
Herausgeber_innen: Hernán Cuevas Valenzuela, Dasten Julián Vejar, Jorge Rojas Hernández
RIL Editores, Santiago de Chile, November 2018
Organisator_in: Johanna Sittel (Jena)
Uhrzeit: 18.00 – 19.30 Uhr // Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Veranstaltungssprache: Spanisch ohne Übersetzung
Dieses Buch ist das Ergebnis einer gemeinsamen Forschungsarbeit deutscher und lateinamerikanischer Wissenschaftler_innen zu kapitalistischen Expansionsformen in globaler Perspektive, mit dem Fokus auf die Realität Lateinamerikas. Herausgeber des Buches sind die Hernán Cuevas, Dasten Julián und Jorge Rojas. Die Herausgeber, genauso wie acht der Autor_innen, die Kapitel zu dem Buch beigetragen haben, sind Mitglieder des Thematisches Netzwerk „Transnationaler Wandel am Beispiel Patagoniens“ (DAAD). Das Thematische Netzwerk Patagonien, das an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena angesiedelt ist und an dem sieben Universitäten aus Chile und Argentinien beteiligt sind, hat ein besonderes Interesse an der ungleichen Einbindung der zum globalen Süden gehörenden Peripherien in den Weltkapitalismus. Dieser regionale Fokus findet sich in den Buchbeiträgen wieder, die sich mit den konkreten Realitäten in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern befassen. Gleichzeitig hat der Sammelband zum Ziel, sozialökologische Konflikte in den Blick zu nehmen und zur Erneuerung der Debatte über den Kapitalismus in Lateinamerika und die Prozesse der Einbindung in die Weltwirtschaft und die Bedingungen einer ungleichen und voneinander abhängigen Entwicklung, die für die Region charakteristisch ist, beizutragen. Trotz der Vielfalt der behandelten Themen und Fällen bestehen analytische Verbindungslinien, die gemeinsam mit den empirischen Erkenntnissen, die allgemeinen und theoretischen Debatten über die Expansionsstrategien des Kapitalismus im Rahmen konkreter Veränderungsprozesse in Lateinamerika bereichern.
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Alternatives in a world of crisis
Herausgeber_innen: Global Working Group Beyond Development: Miriam Lang, Claus-Dieter König, Ada-Charlotte Regelmann
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Brussels April 2018
Organistator_innen: Ulrich Brand (Wien, AT), Miriam Lang (Quito, EC)
Uhrzeit: 18.00 – 19.30 Uhr // Ort: Kleiner Rosensaal, Fürstengraben 27, 07743 Jena
Our world is facing a multidimensional crisis arising from the very civilizational foundations that capitalist modernity is built on: economic growth, instrumental and destructive societal relations with Nature, a blind belief in science and technology and a rational, profit-maximizing, and individualistic understanding of humanity. These bases have not only produced a specific set of problems, including an unprecedented level of ecological destruction. They also shape the possible solutions that are envisioned and often only aggravate the status quo.
Since World War II, the narrative of development has been a very effective instrument in expanding capitalist and patriarchal/masculinist social and economic relations into the postcolonial world. In the name of development and modernization, a broad variety of other modes of being in the world and understanding it have been labeled as poor, backward, and obsolete. Seeking alternatives beyond development therefore means seeking alternatives beyond this civilization that has led us into this crisis, on a path that the postdevelopment perspective shares with the degrowth perspective.
This book, which is the result of a group effort, intends to contribute to the urgently needed collective inquiries taking into view new theoretical and political paradigms of social transformation. In six case studies from all over the world and one concluding chapter, it seeks to address simultaneously the complex relations between class, race, coloniality, gender, and Nature, as it is precisely their historical entanglements and interdependencies that configure the civilizational bases of the system we face.
Kommentator_in: Stephan Lessenich (München)
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Degrowth / Postwachstum zur Einführung
Autor_innen: Matthias Schmelzer, Andrea Vetter
Junius, Hamburg 2019
Uhrzeit: 13.00 – 14.30 Uhr // Ort: Großer Rosensaal, Fürstengraben 27, 07743 Jena
Degrowth oder Postwachstum ist ein dynamisches Forschungsfeld und Bezugspunkt vielfältiger sozial-ökologischer Bewegungen. Postwachstum ist nicht nur eine grundlegende Kritik an der Hegemonie des Wirtschaftswachstums. Es ist auch eine Vision für eine andere Gesellschaft, die angesichts von Klimawandel und globaler Ungleichheit Pfade für grundlegende Gesellschaftsveränderung skizziert. Dieser Band macht erstmals den Versuch einer systematischen Einführung. Er diskutiert die Geschichte von Wachstum und Wirtschaftsstatistiken und rekonstruiert die zentralen Formen der Wachstumskritik: ökologische, soziale, kulturelle, Kapitalismus-, feministische, Industrialismus- sowie Süd-Nord-Kritik. Und er gibt einen Überblick zu den wichtigsten Vorschlägen, Konzepten und Praktiken, die er zugleich politisch einordnet. Nach einer kurzen Vorstellung der Kernargumente durch die beiden Autor/innen wird das Buch kritisch kommentiert durch Stephan Lessenich (LMU München) und Barbara Muraca (Oregon State University) und es gibt Raum für ein Publikumsgespräch.
Kommentator_innen: Stephan Lessenich (München), Barbara Muraca (Eugene, US)
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Die Resonanzstrategie. Warum wir Nachhaltigkeit neu denken müssen
Autor_in: Fritz Reheis (Rödental/Bamberg)
Oekom Verlag, München 2019
Uhrzeit: 15.00 – 16.00 Uhr // Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Vor dem Hintergrund einer „Ökologie der Zeit“ können die Konturen einer Postwachstumsgesellschaft zeitanalytisch gefasst werden. Zentrale Begriffe sind dabei System- und Eigenzeiten, Synchronisationsverhältnisse und Resonanzen. Diese Begriffe werden auf drei Ebenen konkretisiert und praktisch gewendet: natürliche Umwelt, soziale Mitwelt und personale Innenwelt. Dadurch können der Resonanzbegriff in seinem gesamten Potenzial erschlossen und die je spezifischen Halbverfügbarkeiten (Rosa) präzisiert werden. Diese zeitanalytische Perspektive kann eine zugleich konservative und revolutionäre praktische Alternative zur kapitalistischen Wachstumsgesellschaft begründen – eine Alternative, die der zwanghaften Steigerungslogik die Logik der Wiederkehr des Ähnlichen entgegensetzt.
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Disembedded Markets. Economic Theology and Global Capitalism
Autor_in: Christoph Deutschmann (Tübingen)
Routlegde, London 2019
Uhrzeit: 10.30 – 12.00 Uhr // Ort: Villa Rosenthal, Mälzerstraße 11, 07745 Jena
With the term “Economic Theology”, the book focuses on the manifest or latent presence of theological thought in economic theory, which it endeavors to explain from the perspective of social theory. Referring to Karl Polanyi, the author argues that the historical disembedding of markets evolving since the Great Transformation of the 19th century has created a condition of profound economic and social uncertainty that gave rise to the resurgence of theology in the context of economic theory. The argument unfolds in three steps: First, a systematic approach to analyze the historical process of market disembedding, which distinguishes between the territorial, social, material and temporal dimensions of disembedding is developed. Second, the author discusses the place of disembedded and self-regulated markets in a functionally differentiated modern society, arguing that the standard accounts of functional differentiation (in particular Luhmann) are neglecting the latent dominance of self-regulated markets over society. Third, it is shown, how the built-in asymmetries between self-regulated markets and their non-market environment give rise to two types of “vicious circles”, which constitute a key background of the present crises of global capitalism.
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Ökonomie des Versorgens. Feministisch-kritische Wirtschaftstheorien im deutschsprachigen Raum
Organisation: Prof. Dr. Ulrike Knobloch, Universität Vechta, stellt den von ihr herausgegebenen Sammelband vor.
Mitwirkende: Mitwirken werden alle an der Tagung teilnehmenden Beiträgerinnen und der Verlag Beltz Juventa.
Beltz Verlag, Weinheim Basel 2019
Uhrzeit: 16.15 – 17.15 Uhr // Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Geschlechterforschung ist in den Wirtschaftswissenschaften immer noch wenig selbstverständlich, obwohl international dazu seit Jahren geforscht wird. Der Fokus in diesem Band liegt auf den im deutschsprachigen Raum entwickelten Ansätzen feministischer Wirtschaftstheorie und Wirtschaftsethik. Wissenschaftlerinnen aus drei Generationen geben Einblick in ihre Zugänge zur feministischen Ökonomie, an denen sie meist schon viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte arbeiten. So wird das ganze Spektrum pluraler feministisch-kritischer Wirtschaftstheorie und -ethik, das sich auch unter dem Begriff Ökonomie des Versorgens fassen lässt, sichtbar und dokumentiert.
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Karl Polanyi. Wiederentdeckung eines Jahrhundertdenkers
Karl-Polanyi. Wiederentdeckung eines Jahrhundertdenkers
Herausgeber_innen: Brigitte Aulenbacher, Markus Marterbauer, Andreas Novy, Armin Thurnher
Falter-Verlag, Wien 2019
Karl Polanyi, ›The Great Transformation‹ and Contemporary Capitalism
Herausgeber_innen: Brigitte Aulenbacher, Richard Bärnthaler, Andreas Novy,
Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2 / 2019
Organisator_in: International Karl Polanyi Society
Uhrzeit: 10.30 – 12.00 Uhr // Ort: Villa Rosenthal, Mälzerstraße 11, 07745 Jena
2019 jährt sich das Erscheinen des Hauptwerkes „The Great Transformation“ des ungarisch-österreichischen Ökonomen Karl Polanyi zum 75. Mal. 2018 wurde die International Karl Polanyi Society gegründet. Die Wochenzeitung „Falter“ hat anlässlich dessen ein Buch veröffentlicht, das das Leben und Werk Karl Polanyis für ein breites Publikum würdigt: Lebensgeschichte und Familie, die intellektuelle Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Kerngedanken seines Hauptwerkes und seine Aktualität. Sichtbar werden der Journalist, Volksbildner, Wissenschaftler Karl Polanyi. Die Österreichische Zeitschrift für Soziologie spricht mit einem Themenheft die Wissenschaft an und zeigt, welchen Einfluss Karl Polanyis Werk hat und wie es heute gelesen wird. AutorInnen der Sammelwerke sind u.a. Karina Becker, Sophie Bose, Michael Brie, Michael Burawoy, Michele Cangiani, Gareth Dale, Fabienne Décieux, Klaus Dörre, Bob Jessop, Kari Polanyi Levitt, Maria Markantonatou, Marguerite Mendell, Antonino Palumbo, Alan Scott, Ngai-Ling Sum, Claus Thomasberger, Hans-Jürgen Urban, Markus Wissen. Die Veranstaltung nimmt die Perspektiven beider Veröffentlichungen auf, um die folgenden Fragen zu diskutieren: Welche gesellschaftlichen Veränderungen hatte Karl Polanyi vor Augen, als er „The Great Transformation“ veröffentlichte? Zeichnet sich heute eine erneute große Transformation in seinem Sinne ab? In welcher Weise lässt sich sein Werk für die Gegenwartsanalyse nutzbar machen?
Mitwirkende: Brigitte Aulenbacher (Linz, AT), Fabienne Décieux (Linz, AT), Maria Markantonatou (Lesbos, GR), Andreas Novy (Wien, AT), Claus Thomasberger (Berlin), Markus Wissen (Berlin)
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Wie sollte ein Postwachstumsbuch heute aussehen? Buchvorstellungen und Diskussion
Organisator_in: AK Postwachstum: Ulf Bohmann (Chemnitz), Jörg Oberthür (Jena)
Uhrzeit: 13.00 – 14.30 Uhr // Ort: Theatercafé, Schillergäßchen 1, 07745 Jena
Als AK Postwachstum haben Mitglieder des Instituts für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena parallel zu und in Kooperation mit dem DFG-Forschungskolleg ‚Postwachstumsgesellschaften‘ diverse Veranstaltungen organisiert, Gäste eingeladen und Themen diskutiert. Aus diesem Kontext entstand der Band „Wachstum – Krise und Kritik. Die Grenzen der kapitalistisch-industriellen Lebensweise“, der zentrale Fragen, Ergebnisse und Kontroversen in der wachstumskritischen Debatte versammelt. Das Spektrum der darin verhandelten Themen reicht von der Gegenüberstellung theoretischer Analysen des Kapitalismus oder der Industriegesellschaft über den Vergleich von Stagnationstendenzen und Prozessen ungleichen Wachstums bis hin zu Entwürfen der Postwachstumsgesellschaft und Akteuren der Transformation und beleuchtet schließlich auch die Frage nach dem Verhältnis von ‚Degrowth‘ & Demokratie.
Das Herausgeber*innenkollektiv möchte die Auseinandersetzung weiterführen und mit Rezensent*innen, Leser*innen und Autor*innen dieser Arbeit ebenso wie mit Herausgeber*innen ähnlich gelagerter Veröffentlichungen ins Gespräch kommen. Dies wird in zwanglos-gemütlicher Atmosphäre stattfinden und ist entsprechend als Begleitprogramm zum Mittagessen angelegt.
Mitwirkende: Andrea Vetter (Konzeptwerk Neue Ökonomie), Marcus Wissen (Berlin), AK Postwachstum (Jena)
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Wörterbuch Land- und Rohstoffkonflikte
Herausgeber_innen: Jan Brunner, Anna Dobelmann, Sarah Kirst, Louisa Prause
transcript-Verlag, Bielefeld 2019
Organisator_in: Louisa Prause (Berlin)
Uhrzeit: 13.30 – 14.45 Uhr // Ort: Kolleg „Postwachstums- gesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Globale Transformationen wie steigende Rohstoff-und Nahrungsmittelpreise, die Finanzkrise und der Klimawandel haben seit Beginn des 21. Jahrhunderts zu tiefgreifenden Veränderungen in der Landnutzung und bei Landbesitzverhältnissen beigetragen. Die großflächige Aneignung von Land für die kommerzielle Nahrungsmittelproduktion, der Anbau von Energiepflanzen für die Agrartreibstoffproduktion sowie der Abbau von Mineralien und Rohstoffen gehen in vielen Fällen mit Konflikten einher. Diese Konflikte stehen seit einigen Jahren im Fokus einer lebhaften wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Debatte. Das „Wörterbuch Land-und Rohstoffkonflikte“ präsentiert mit über 40 Beiträgen zentrale Begriffe der Debatte, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Transformation von Landnutzung und Rohstoffextraktion, mit theoretischen Konzepten, den Akteur*innen in Land- und Rohstoffkonflikten sowie mit Alternativen auseinandersetzen. Gemeinsam mit einer der Herausgeber*innen sowie einigen Autor*innen wollen wir den Stand der Debatte von Land-und Rohstoffkonflikten diskutieren.
Mitwirkende: Maria Backhouse (Jena), Ulrich Brand (Wien, AT), Renata C. Motta (Berlin), Kristina Dietz (Berlin)
Moderator_in: Louisa Prause (Berlin)
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Das Märchen vom grünen Wachstum. Plädoyer für eine solidarische und nachhaltige Gesellschaft
Autor_in: Bruno Kern
Rotpunktverlag, Zürich 2019
Uhrzeit: 15.00 – 16.30 Uhr Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena
»Klimaschutz ist eine Menschheitsaufgabe, und uns fällt nichts anderes ein als Marktlösungen.« Äußerst treffsicher hat der Ökonom Elmar Altvater unsere hilflose Reaktion auf die wohl größte Herausforderung unserer Zeit formuliert. Denn nicht nur die etablierte Politik, auch ein Großteil der Ökoszene setzt auf ein routiniertes »Weiter so«. Mithilfe erneuerbarer Energien und stetiger Innovation soll unsere Wirtschaft immer weiter wachsen – ökologisch nachhaltig natürlich. Bruno Kern entlarvt diese Illusion gründlich. Dabei stellt er nicht nur den Kapitalismus mit seinen eingeschriebenen Verwertungszwängen infrage, sondern die Industriegesellschaft selbst! Industrielle Abrüstung lautet das Gebot der Stunde; weniger Verbrauch statt Profit um jeden Preis. Das weit verbreitete Märchen vom »grünen Wachstum«, das uns einreden will, es gäbe eine »Entkoppelung« von Wirtschafswachstum und Ressourcen- bzw. Energieverbrauch, dient letztlich nur dem Zweck, der eigentlichen politischen Herausforderung auszuweichen. Nämlich der Frage: Wie schaffen wir eine solidarische Gesellschaft, die bereit ist, mit wesentlich weniger materiellen Ressourcen auszukommen?
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Caring Masculinities? Männlichkeiten in der kapitalistischen Wachstumsgesellschaft
Herausgeber_innen: Sylka Scholz, Andreas Heilmann
Oekom Verlag: Bibliothek der Alternativen, München 2019
Organisator_innen: Andreas Heilmann (Berlin), Sylka Scholz (Jena)
Uhrzeit: 18.00 – 19.30 Uhr // Ort: Kleiner Rosensaal, Fürstengraben 27, 07743 Jena
Das männliche Subjekt ist Träger eines sich durch grenzenloses Wachstum stabilisierenden Kapitalismus. Während in einer globalisierten Ökonomie die natürlichen Grenzen des Wachstums immer deutlicher erkennbar werden, bleibt das kulturell vorherrschende Selbstverständnis von Männlichkeit eng an eine imperiale Lebensweise von raumgreifender Expansion, schonungsloser Ausbeutung von Mensch und Natur sowie Dominanz und Ausgrenzung gebunden. Die für den Fortbestand der Welt zentralen Aspekte der Lebenssorge werden als weibliche Aufgaben aus dem männlichen Denken und Handeln ausgeklammert und männlichem Expansionsstreben untergeordnet. Wie kam es historisch zu dieser verhängnisvollen Verbindung? Was sind demgegenüber fürsorgliche Männlichkeiten? Und welches transformative Potential könnten sie für eine demokratische Postwachstumsgesellschaft entfalten? Die in diesem Band versammelten Beiträge diskutieren diese Fragen aus den Perspektiven von Geschlechterforschung und Postwachstumsdebatte.
Auf der Veranstaltung stellen die Herausgeber*innen Sylka Scholz, Andreas Heilmann und Aaron Korn zentrale Argumentationslinien des Buches vor und diskutieren sie mit dem interessierten Publikum. Moderiert wird die Veranstaltung von Anke Neuber.
Mitwirkende: Julia Gruhlich (Paderborn), Andreas Heilmann (Berlin), Aaron Korn (Jena), Anke Neuber (Wolfenbüttel), Sylka Scholz (Jena), Mara Kastein (Paderborn)