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Arbeitsbeziehungen in Europa
Organisator_in: Kollegforscher_innengruppe ›Postwachstumsgesellschaften‹
(Jena)Diskutant_innen: Elisio Estanque (Coimbra), Anke Hassel (Berlin), Thorsten Schulten (Düsseldorf), Hans-Jürgen Urban (Frankfurt am Main)
Uhrzeit: 10.30 – 13.00 Uhr // Raum: Hörsaal 9
Die anhaltenden gesellschaftlichen Transformationen im Zusammenhang mit den sozial-ökologischen Herausforderungen des Gegenwartskapitalismus, der sich in einer andauernden Wachstumskrise zu befinden scheint und sich zusehends von einem Wohlfahrts- zu einem Finanzmarktkapitalismus entwickelt hat, wirken sich auch auf die Arbeitsbeziehungen aus. Sie trugen zu einer massive Erosion der Tarif- und sonstigen Regulierungssysteme bei. Gleichzeitig stellen Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung und die Zunahme sozialer Ungleichheit, aber auch die stärker werdenden rechtspopulistischen Parteien und Strömungen Gewerkschaften in Europa vor ähnliche Herausforderungen. Zugleich haben sich ihre nationalen Handlungsmöglichkeiten infolge der Krisenpolitik innerhalb der EU seit 2008 sehr unterschiedlich entwickelt und es wurden verschiedene Transformationsprozesse angestoßen. In ein paar europäischen Fällen haben beispielsweise soziale Bewegungen an Bedeutung gewonnen, um die Belange prekärer Arbeiter_innen zu vertreten. Und während einige deutsche Gewerkschaften durch einen Krisenkorporatismus gestärkt aus der Krise 2008ff. hervorgegangen waren, wird inzwischen zum Teil ein Zunahme nicht institutionalisierter, informeller Konflikte beobachtet. Das Forum behandelt vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen Transformationsprozesse im Bereich der Arbeitsbeziehungen im deutschen, aber auch europäischen Kontext. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie die Zukunft der Arbeitsbeziehungen in Europa aussehen wird und was das für Gewerkschaften und andere Akteure bedeutet?