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Postwachstumsgesellschaften – Design, Desaster, Deliberation
Organisator_innen: AK Postwachstum: Stefanie Graefe (Jena), Tilman Reitz (Jena)
Diskutant_innen: Adelheid Biesecker (Bremen), Ingolfur Blühdorn (Wien, AT), Barbara Muraca (Eugene, US)
Raum: Hörsaal 2
Wachstumsregime bilden die dominante gesellschaftliche Formation der Gegenwart. Ihre internen und externen bzw. ökologischen, ökonomischen und sozialen Grenzen geraten daher aktuell vor allem unter der Überschrift von realen oder potentiellen gesellschaftlichen Krisen in den Blick der soziologischen Debatten.
Vor dem Hintergrund der Annahme einer Verknüpfung zwischen Wachstumsimperativen und Funktionsweisen moderner Basisinstitutionen – vor allem auch der Demokratie – wird deshalb seit längerem die Frage nach der Notwendigkeit, Möglichkeit und Wünschbarkeit struktureller Transformationen in Richtung einer ‚Postwachstumsgesellschaft‘ diskutiert. Die Podiumsdiskussion bringt drei zentrale Positionen hierzu in Dialog, indem sie nach Perspektiven, Spielräumen und sozialen Implikationen unterschiedlicher Übergangsszenarien fragt. Während sich dabei mit dem Begriff des ‚Designs‘ Vorstellungen zentraler Steuerbarkeit oder zumindest eines politisch verantworteten und organisierten Transformationsprozesses verbinden, zielt ‚Deliberation‘ stärker auf Programmatiken sozialer Bewegungen und auf basisdemokratische Erneuerungskonzepte. Mit dem dritten Terminus (‚Desaster‘) verbindet sich demgegenüber eine deutlich skeptischere Sicht auf die Chancen und Möglichkeiten demokratischer Gestaltung sozialer Transformationsprozesse. In der gemeinsamen Diskussion soll auch danach gefragt werden, wo sich möglicherweise Synthesen der gegensätzlichen Sichtweisen zeigen oder wie Alternativen zu ihnen aussehen könnten.
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Dem Rechtspopulismus entgegentreten: Demokratie in Städten und Gemeinden stärken
Organisator_in: DFG_Kollegforscher_innengruppe Postwachstumsgesellschaften (Jena)
Diskutant_innen: Romy Arnold (Mobit e.V., Erfurt), Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld), Thomas Nitzsche (Oberbürgermeister der Stadt Jena), Albrecht Schröter (Oberbürgermeister a.D. der Stadt Jena)
Moderation: Oliver Hollenstein (DIE ZEIT)
Uhrzeit: 20.00 – 22.00 Uhr // Raum: Großer Rosensaal, Fürstengraben 27, 07743 Jena
Rechtspopulistische Argumentationsmuster und rechtspopulistische Parteien haben in den vergangenen 10 Jahren in verschiedenen europäischen Ländern stark an Zustimmung gewonnen, so auch in Deutschland, besonders stark im Osten der Republik. Dabei werden Ängste der Menschen vor Veränderung und Kritik an der Globalisierung aufgenommen, um gegen gesellschaftliche Minderheiten mobil zu machen und ein homogenes Volk zu imaginieren. Damit werden das vielfältige Zusammenleben genauso wie demokratische Entscheidungsfindungen und Interessenausgleich in Frage gestellt.
Das Podium will nach einer Einführung von Wilhelm Heitmeyer, Professor an der Universität Bielefeld und Gründungsdirektor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, gemeinsam mit Romy Arnold, Mitarbeiterin des Mobile Beratung Thüringen e.V., Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister der Stadt Jena und Albrecht Schröter, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Jena, diskutieren, wie in verschiedenen Städten und Gemeinden Ostdeutschlands versucht wird, Vielfalt und ein demokratisches Miteinander zu stärken, wo Ansatzpunkte dafür liegen und welche Strategien sich als erfolgreich erwiesen haben. Es soll gefragt werden, welche Hürden und Herausforderungen es zu bewältigen gilt.