Great Transformation

Buchpräsentationen

Dienstag, 24. September 2019
Great Transformation
Foto: Sarah Cords

13.30 – 14.30 Uhr

  • Mythos Markt. Mythos Neoklassik. Das Elend des Marktfundamentalismus

    Mythos Markt. Mythos Neoklassik

    Foto: Metropolis-Verlag

    Autor_in: Walter Otto Ötsch

    Metropolis, Marburg 2019

    Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena

    Im Buch wird eine Neudeutung der Geschichte des Neoliberalismus über fast 100 Jahre versucht. Der Kern des Neoliberalismus wird als Wissenschaft von „dem Markt“ gedeutet – das wird als Marktfundamentalismus anhand von 50 Basissätzen anhand der Schriften von Ludwig von Mises definiert. Das Buch vermittelt (a) einen Überblick, wie die heute dominante ökonomische Theorie (die Neoklassik) marktfundamental geworden ist, (b) welche Widersprüche in dem Konzept „des Marktes“ eingebaut sind, die seine Dynamik und seine Radikalisierung über Jahrzehnte ausmachen und (c) will verständlich machen, warum der Marktfundamentalismus zu einer Theorie für eine ökonomisierte Gesellschaft werden konnte. Im Buch wird auch (d) ein Überblick über viele Kritiken des neoklassischen Grundmodell (der allgemeinen Gleichgewichtstheorie) gegeben und (e) wichtige Folgen für die Gesellschaft erklärt – insbesondere anhand des Wissenskonzeptes von Friedrich August von Hayek: warum ÖkonomInnen die Finanzkrise 2008 nicht für möglich erachtet haben, wie sie auf die Krise reagiert haben, welche Aussagen zu ökologischen Fragen hier enthalten sind – bis hin zur Klima(wandel)leugnung – und warum der Rechtspopulismus vermutlich zur künftigen Politikform „des Marktes“ werden wird. Das Argument wird auf drei Ebenen entwickelt: (1) historisch, (2) theoretisch: was die Theorien, die das Konzept „des Marktes“ verwenden, auszeichnet und (3) diskursanalytisch: wie „der Markt“ von Medien und in der Politik verwendet wird. 

16.00 – 17.30 Uhr

  • Extraktivismus. Lateinamerika nach dem Ende des Rohstoffbooms

    Extraktivismus

    Foto: oekom-Verlag

    Herausgeber_innen: Martín Ramírez, Stefan Schmalz

    Oekom Verlag: Bibliothek der Alternativen, München 2019

    Organisator_in: Martín Ramírez

    Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena

    Der Sammelband „¿Fin de la bonanza? Entradas, salidas y encrucijadas del extractivismo“ herausgegeben von Martín Ramírez und Stefan Schmalz ist Ende 2018 im Biblos-Verlag (Buenos Aires) erschienen. Das Buch nimmt eine Bestandsaufnahme des exportgeleiteten extraktivistischen Wirtschaftsmodells in Lateinamerika vor, das aktuell zahlreiche soziale, politische, wirtschaftliche und ökologische Krisenerscheinungen hervorruft. Dabei liegt der Schwerpunkt des Buches auf Chile und Argentinien, zwei Ländern, die zwar eine zentrale Rolle in der extraktivistischen Geschichte der Region spielen, aber in der aktuellen Debatte über den Extraktivismus eher marginalisiert wurden. Eine deutsche Übersetzung unter dem Titel „Extraktivismus: Lateinamerika nach dem Ende des Rohstoffbooms“ ist derzeit in Arbeit und erscheint im Oekom-Verlag.

18.00 – 19.30 Uhr

  • America Latina: Expansión Capitalista y conflictos sociales y ecológicos

    América Latina

    Foto: patagonia.uni-jena.de

    Herausgeber_innen: Hernán Cuevas Valenzuela, Dasten Julián Vejar, Jorge Rojas Hernández

    RIL Editores, Santiago de Chile, November 2018

    Organisator_in: Johanna Sittel (Jena)

    Ort: Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“, Humboldtstraße 34, 07743 Jena

    Veranstaltungssprache: Spanisch ohne Übersetzung

    Dieses Buch ist das Ergebnis einer gemeinsamen Forschungsarbeit deutscher und lateinamerikanischer Wissenschaftler_innen zu kapitalistischen Expansionsformen in globaler Perspektive, mit dem Fokus auf die Realität Lateinamerikas. Herausgeber des Buches sind die Hernán Cuevas, Dasten Julián und Jorge Rojas. Die Herausgeber, genauso wie acht der Autor_innen, die Kapitel zu dem Buch beigetragen haben, sind Mitglieder des  Thematisches Netzwerk „Transnationaler Wandel am Beispiel Patagoniens“ (DAAD). Das Thematische Netzwerk Patagonien, das an der Friedrich-Schiller-Universität  in Jena angesiedelt ist und an dem sieben Universitäten aus Chile und Argentinien beteiligt sind, hat ein besonderes Interesse an der ungleichen Einbindung der zum globalen Süden gehörenden Peripherien in den Weltkapitalismus. Dieser regionale Fokus findet sich in den Buchbeiträgen wieder, die sich mit den konkreten Realitäten in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern befassen. Gleichzeitig hat der Sammelband zum Ziel,  sozialökologische Konflikte in den Blick zu nehmen und zur Erneuerung der Debatte über den Kapitalismus in Lateinamerika und die Prozesse der Einbindung in die Weltwirtschaft und die Bedingungen einer ungleichen und voneinander abhängigen Entwicklung, die für die Region charakteristisch ist, beizutragen. Trotz der Vielfalt der behandelten Themen und Fällen bestehen analytische Verbindungslinien, die gemeinsam mit den empirischen Erkenntnissen, die allgemeinen und theoretischen Debatten über die Expansionsstrategien des Kapitalismus im Rahmen konkreter Veränderungsprozesse in Lateinamerika bereichern.

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